Können Pilze Allergien auslösen? Teil II
Das war wieder eine erfolgreiche Jahrestagung des AVE e.V. am letzten Oktoberwochenende im schönen Georgen-Treff, im verschneiten Eisenach.
Trotz widriger Wetterverhältnisse kamen circa zwanzig Teilnehmer und wurden von der 1. Vorsitzenden des AVE, Dr. Eva Diel, begrüßt. In ihrer Ansprache bedankte sie sich für die Schirmherrschaft durch OB, Katja Wolf, und bei den gastgebenden Eisenacher Apothekern, vertreten durch Ekkard Meyer. Ihr Dank ging auch an die Sponsoren, in erster Linie an den Bundesverband der AOK, der bereits Teil I des Projektes – vor einem Jahr in Fulda – gefördert hatte. In seiner Begrüßungsrede verwies der Organisator der Tagung und Ehrenmitglied, Reinhard Bursitzke, auf die zahlreich historischen Merkmale Eisenachs – angefangen bei Martin Luther in der Wartburg, Johann Sebastian Bach und seinem Eisenacher Geburtshaus bis hin zu Napoleon, dem nach dem Rückzug vom Russland-Feldzug die Pulverwagen hinter dem Stadttor Anfang des neunzehnten Jahrhunderts explodiert waren. Und heute – Eisenach ist nicht zuletzt mit den Opel-Werken ein bedeutendes Technologie-Zentrum in Europa.
Die Fachtagung wurde mit einem Vortrag des Tagungsleiters, Prof. Dr. Friedhelm Diel, zum Thema Innenraum-bedingter Gesundheitsrisiken durch Schimmelpilze eingeleitet. Moderiert von dem belgischen Vorstandsmitglied, Dr. med. Hugo Boonen, ging es hier mehr um die exogen-allergischen Lungenerkrankungen, wie sie insbesondere durch Aspergillen verursacht werden (Aspergillosen) und weniger um die im letzten Jahr thematisierten, durch Candada sp. induzierten Candidosen. Die angekündigte Präsentation des russischen Wissenschaftlichen Beirates, Prof. Dr. Roman Khanferyan, war in letzter Minute abgesagt worden, da er vor wenigen Tagen zum Leiter des „Labors für Sport, Ernährung und Immunologie“ in Moskau berufen worden war und wegen des Wechsels von Krasnodar in die russische Hauptstadt die Auslandsreise nicht antreten konnte.
Moderiert von Prof. Dr. Peter Axt referierte dann aus baubiologischer Sicht der Diplom-Ingenieur, Karlheinz Müller, über die Schimmelpilz-gefährdeten Gebäude und Möglichkeiten für die Sanierung. Der Vortrag stieß auf großes Interesse, wobei es sich zeigte, dass die richtige Trocknungstechnik anzuwenden ist, um Gesundheitsgefährdung bei ungewollter Ausbreitung der Mikroorganismen zu vermeiden. Nicht immer ist die von den Versicherungen gewählte (billigere) Sanierungsmethode die effektive.
Wie immer, sehr lehrreich war das folgende Referat des Stellvertretenden Vorsitzenden und Redakteurs, Diplom-Oecotrophologe Andreas Steneberg. Der unglaublichen Vielfalt von pathogenen Mikroorganismen stehen die natürlichen Gegenspieler aus der Pflanzenwelt gegenüber. Über die Ernährung sind es die Gewürze, die hierbei eine hervorragende Rolle spielen. Denken wir nur an die „fungizide“ Wirkung von Knoblauch… Hierzu gibt es zahlreiche Publikationen nicht zuletzt in der Candida-Rubrik“ der U&G. Wie sich bei der anschließenden Diskussion herausstellte, sind die allergenen Wirkungen bei Gewürzen (Beispiel Sellerie) leider auch zu beachten.
Moderiert vom Vorstandsmitglied, Birgit Gürke-Lang, berichtete dann Reinhard Bursitzke über die erfolgreiche Arbeit seiner Eisenacher Candida-Gruppe und einer von der Barmer-Krankenkasse finanzierten Brief-Aktion. Über ihre Arbeit mit der Candida-Selbsthilfe konnte Christel Trompertz nur schriftlich informieren, da sie wegen eines Unfalls verhindert war. Die Tagungsteilnehmer wünschen ihr eine gute Genesung.
Zum „Besonderen Vortrag“ begrüßte Professor Diel den spanischen Gast von der Universität Alcalá, Professor Crispin Gigante Pérez. Wie beeindruckend Doudouk-Musik auf Gemüt und Stimmung zu wirken vermag, bewies er durch das Abspielen von Tonaufnahmen. Mit Studierenden aus Alcalá und Fulda waren Vergleichsuntersuchungen auch mit „House-Musik“-Exposition in den letzten Jahren durchgeführt worden. Wie er nachweisen konnte, waren die Gesundheits-fördernden Effekte mit der Doudouk-Musik insbesondere bei den Allergikern nachweisbar. Zum Abschluß seines von Pia Götz übersetzten Vortrages gab er zur Freude noch eine Zugabe mit der Trompete.
Auf dem Büchertisch lagen die aktuelle U&G als Tagungsband mit den Zusammenfassungen der Vorträge sowie weitere U&G-Ausgaben neben den Veröffentlichungen und Prospekten der Sponsoren.
Nach dem Mittagessen versammelte man sich nochmals zur MV unter Leitung von Dr. Eva Diel. Es lag keine besondere Tagesordnung vor (Bericht in dieser Ausgabe), so daß schon zum frühen Nachmittag das Meeting beendet werden konnte und einige Mitglieder, auch unter Führung durch die Eisenacher Heike Breitenstein, die Wartburg und die anderen Sehenswürdigkeiten in der Stadt besichtigen konnten.
Dank gab es ausdrücklich für die aus Berlin angereiste Sonja Czerkus und ihrer viel gelesenen „Kräuterecke“ in der U&G. Ein Dankschön ging an Irina Vey und natürlich nochmals an die erste Vorsitzende für die wie immer sorgfältig vorbereitete und geleitete Mitgliederversammlung.
Im nächsten Jahr trifft sich der AVE e.V. wieder in Fulda oder an anderer Stelle, wenn ein Alternativvorschlag eingeht.